tzamde
Freitag, 09 Januar 2015 00:00

Richtfest - Hist. Museum Frankfurt

Mit dem Neubau des Historischen Museum feiert ein weiteres Stück Frankfurter Stadtgeschichte Richtfest

 

Richtfest HistMuseumRoemerberg1Neben der Nikolaikirche entsteht der neue Bau aus dem Architekturbüro Lederer Ragnarsdóttir Oei. Das neue Museum mit Giebeldach ist vielgestaltiger als das frühere dem Brutalismus zugehörige Betongebäude. Ähnlich wie die Schirn handelt es sich beim neuen Gebäude um ein Langhaus. Die Erschließung erfolgt über Treppenhäuser im vorderen am Römer gelegenen Bereich, als auch ein zur Saalgasse an der Stirnseite gelegenes Treppenhaus. Im Moment und bei der Witterung ist der nasse Rohbau noch ziemlich ungemütlich. Überall stehen breite Pfützen in den Etagen. Highlight ist der Blick auf den Frankfurter Römer vom Eckfenster im ersten Stock. Zur Festveranstaltung am 17. Dezember waren neben Journalisten zahlreiche Gäste geladen. Für ausgiebige Verköstigung war gesorgt. Es gab Glühwein und alkoholfreien Punsch, Tee und kalte Getränke. Das Buffet war reichhaltig mit Hausmannskost gedeckt, Kassler Kotelett mit Sauerkraut oder Würstchen mit Senf und Brötchen. Die Leute standen Schlange, um an eine der begehrten und warmen Mahlzeiten im überdachten Rohbau zu gelangen. Bevor der bedeutungsvolle Richtkranz vom Kran im kalten Regen draußen nach oben gezogen wurde und in einer Zeremonie nach altem Handwerksbrauch, wie ihn die alten Zünfte kannten, eingeweiht wurde, sprachen noch mehrere Redner aus dem Magistrat und dem beteiligten Architekturbüro unter großer Anteilnahme.

 

Richtfest Arno Lederer HistMuseum4

Auf der Baustelle zum Richtfest des Historischen Museum, am 17. Dez. 2014, Entwurfsplaner und Architekt Arno Lederer deutet auf Schnittzeichnung des Neubaus in den Händen von Harald Heußer, leitender Architekt vom Hochbauamt.

 

 

An einem schnell zurechtgerückten Podest neben dem vorderen Treppenaufgang redete der Oberbürgermeister, Peter Feldmann (SPD), ihm folgte der Direktor des Historischen Museum, Jan Gerchow, dann sprach Bürgermeister und Baudezernent, Olaf Cunitz (Grüne), Architekt Arno Lederer sowie Kulturdezernent, Felix Semmelroth (CDU),Richtfest HistMuseumRoemerberg7 die sich in einleitenden und bekräftigenden Worten durchweg positiv über das Gelingen des aktuellen Bauprojektes aussprachen. Die Baukosten seien nicht explodiert, sondern hielten sich im abgesteckten Rahmen, obwohl bei den Ausschachtarbeiten eine historische Kaimauer aus der Stauferzeit zu Tage gefördert wurde, die nachträglich in den Ausstellungsbereich des neuen Historischen Museum integriert werden mußte. Felix Semmelroth betonte die vielen Bauleute, die allesamt in hervorragender Arbeit an diesem Bauprojekt mitwirken und somit die eigentlich Beteiligten am Gelingen sind. 

 
 
 
 
 

  • 01_Blick-vom-Roemer-auf-das-Ausstellungshaus-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 02_Blick-auf-das-Ausstellungshaus-mit-Ausguck-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 03_Museumsplatz-mit-Ausstellungshaus-re-und-Eingangsgebaeude-li-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 04_Blick-Ausstellungshaus-DG-auf-Eingangsgebaeude-und-Museumsplatz-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 05_-Blick-vom-Dach-auf-die-Skyline-und-das-Museumsquartier-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 06_Giebeldach-Sued-des-Ausstellungshauses-2Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 07_Giebeldach-Nord-des-Ausstellungshauses-3Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 08_Im-Doppelgiebel-des-Ausstellungshauses-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 09_Traeger-Ausstellungshaus-EG-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 10_Treppenhaus-im-Ausstellungshaus-EG-Stadt-Frankfurt-Foto-Lumen
  • 11_Rotunde-fuer-die-Schneekugel-Stadt-Frankfurt-Foto-Lumen
  • 12_Visualisierung-Schneekugel-Foyer-Neubau-6-hmf-Foto-kossmann-de-jong
  • 13_Visualisierung-Museumsplatz-und-Ausstellungshaus-Stadt-Frankfurt
  • 14_Visualisierung-Ausstellungshaus-vom-Roemer-kommend-Stadt-Frankfurt
  • 15_HMF_Schnittperspektive-Stadt-Frankfurt
  • 16_Grundriss-UG-Stadt-Frankfurt
  • 17_Grundriss-EG-Stadt-Frankfurt
  • 18_Stauferhafen-2012-Stadt-Frankfurt

Simple Image Gallery Extended

Freitag, 09 Januar 2015 00:00

Hist. Museum Frankfurt

Neben Eingangsgebäude Historisches Museum Frankfurt mit Foyer ist auch der Rohbau für das neue Ausstellungshaus fertig gestellt
 
Meldung: Historisches Museum, Frankfurt a/M, den 15. Dezember 2014
 
Ein Jahr nach der Grundsteinlegung am 17. Dezember 2013 kamen Bauherr, Architekt und Handwerker zusammen, um das Richtfest zu feiern. Damit ist ein weiterer Schritt im Wandel des historischen museums frankfurt vom Spartenmuseum für Geschichte zum modernen Stadtmuseum erreicht. 
 
Neben dem Eingangsgebäude mit dem Foyer ist auch der Rohbau für das neue Ausstellungshaus fertig gestellt. „Durch den Neubau erhält Frankfurt unmittelbar in seinem Herzen einen attraktiven und ausgesprochen zentralen Anziehungspunkt für Frankfurter und Frankfurterinnen, aber auch für Menschen aus aller Welt, die Auskunft über Frankfurts Geschichte erhalten möchten“, sagt Bürgermeister Olaf Cunitz. „In einem Gebäude, das sicher schon bald nach Fertigstellung an dieser Stelle als vertraut und geradezu selbstverständlich empfunden werden wird.“
 
Erstmals können heute die neuen Gebäude in ihren Proportionen zum Saalhof erfasst werden. Nachdem das Ensemble des Altbaus bereits 2012 eröffnet und der laufende Museumsbetrieb mit fünf neuen Ausstellungen aufgenommen wurde, rückt mit dem Richtfest die Fertigstellung des gesamten Museumsquartiers ein Stück näher. Es soll 2017 feierlich eröffnet werden. 
 
Mit dieser Investition erhält die Stadt unmittelbar im Herzen der City einen zentralen Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt. „Durch die inhaltliche Neukonzeption in Verbindung mit der Architektur, die sich am historischen Umfeld orientiert, entsteht ein einzigartiges kulturelles und bauliches Ensemble. Die Präsentation von Stadtgeschichte bis hin zu großen europäischen Themen wird dazu führen, dass das Historische Museum bei den Besucherinnen und Besuchern zu einer Attraktion des Museumsufers wird“, hob Kulturdezernent Prof. Dr. Felix Semmelroth hervor. 
 
Zwischen Ausstellungshaus und Eingangsgebäude öffnet sich zukünftig auf dem Weg vom Eisernen Steg zum Römer ein zentraler Platz, den es vorher nicht gegeben hat. Die Vorbeiziehenden werden über eine breite Freitreppe auf das höhere Niveau des Platzes gelangen. Sie befinden sich inmitten geschichtlich bedeutsamer Bauten: Nach Norden zum Römerberg erhebt sich die Fassade des neuen Ausstellungshauses. Seine Fassade ist mit Nischen rhythmisiert, in denen später Skulpturen aufgestellt werden. Sie verleihen dem Platz Atmosphäre und einen unverwechselbaren Charakter. Nach Süden fällt der Blick durch die Pfeiler des Erdgeschosses auf den Eingangsbereich. Schaut der Besucher nach Osten, blickt er auf den Stauferbau mit dem ältesten aufrecht stehenden Gebäude Frankfurts, schaut er nach Westen, sieht er das einzige im Original erhaltene Fachwerkhaus der Altstadt, das Haus Wertheim; er erkennt zwei architektonische Zeitzeugen, die im Kontext des Museums auch als die ersten Exponate betrachtet werden können. 
 
Im Zentrum des Platzes befindet sich ein verglaster Ausschnitt im Boden: Eine mächtige gewölbte Glaskuppel, die Schneekugel, in deren Innern wie durch Zauberhand Frankfurt-typische Modelle auf einem beweglichen Teller auf- und abgetragen werden, welche die Umstehenden auf dem Platz durch die Verglasung sehen. Im Foyer unter dem Museumsplatz kann man die Installation in einer Rotunde aus nächster Nähe betrachten. Schon jetzt werden die Frankfurter Eigenschaften bei den sogenannten „Schneekugelgesprächen“ öffentlich diskutiert. Die Ergebnisse fließen unmittelbar in die Gestaltung der Installation unter dem neuen Museumsplatz ein.
 
Die Architektur der beiden neuen Gebäude nimmt geschickt Bezug auf die umgebende Stadt: Indem zwei Gebäude geschaffen wurden, wird das Volumen auf zwei kleinere Baukörper verteilt. Der schlanke Baukörper des Eingangsgebäudes ergänzt den Torso des Saalhofs zu einer Einheit. Beide Gebäude sind von Satteldächern bekrönt, einem typischen Merkmal der Frankfurter Altstadt, welches auch benachbarte Rekonstruktionen aufweisen. Das markante doppelgiebelige Satteldach des Ausstellungshauses lässt dessen Volumen zierlicher erscheinen. Zudem erinnert seine Form an einen Speicher und bildet damit ein schönes Bild für den Ort, an dem das Wissen um Frankfurt gespeichert ist. Die Architektur, die heute erstmals räumlich wahrnehmbar ist, fügt sich sorgsam durchdacht in die Frankfurter Altstadt ein. Dennoch werden die Neubauten des Historischen Museums ihren Entstehungszeitpunkt nicht leugnen. Proportionen, Gebäudedetails und die Behandlung des Materials werden immer auf das 21. Jahrhundert verweisen. Um dies zu erreichen, sind die Qualitäten bestehender Bauten befragt und in eine moderne Formensprache überführt worden. Dieses Vorgehen gehört zur Philosophie der Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei und war ausschlaggebend für die Verleihung des Deutschen Architekturpreises 2013. Am heutigen Tag kann dies erstmals in den räumlichen Dimensionen erfahren werden. Damit sind alle Beteiligten ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen, einen Ort zu gestalten, an dem in die Vergangenheit Frankfurts geblickt, seine Gegenwart gelebt und über die Zukunft nachgedacht werden kann.
 

  • 01_Blick-vom-Roemer-auf-das-Ausstellungshaus-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 02_Blick-auf-das-Ausstellungshaus-mit-Ausguck-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 03_Museumsplatz-mit-Ausstellungshaus-re-und-Eingangsgebaeude-li-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 04_Blick-Ausstellungshaus-DG-auf-Eingangsgebaeude-und-Museumsplatz-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 05_-Blick-vom-Dach-auf-die-Skyline-und-das-Museumsquartier-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 06_Giebeldach-Sued-des-Ausstellungshauses-2Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 07_Giebeldach-Nord-des-Ausstellungshauses-3Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 08_Im-Doppelgiebel-des-Ausstellungshauses-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 09_Traeger-Ausstellungshaus-EG-Stadt-Frankfurt-Foto-LUMEN
  • 10_Treppenhaus-im-Ausstellungshaus-EG-Stadt-Frankfurt-Foto-Lumen
  • 11_Rotunde-fuer-die-Schneekugel-Stadt-Frankfurt-Foto-Lumen
  • 12_Visualisierung-Schneekugel-Foyer-Neubau-6-hmf-Foto-kossmann-de-jong
  • 13_Visualisierung-Museumsplatz-und-Ausstellungshaus-Stadt-Frankfurt
  • 14_Visualisierung-Ausstellungshaus-vom-Roemer-kommend-Stadt-Frankfurt
  • 15_HMF_Schnittperspektive-Stadt-Frankfurt
  • 16_Grundriss-UG-Stadt-Frankfurt
  • 17_Grundriss-EG-Stadt-Frankfurt
  • 18_Stauferhafen-2012-Stadt-Frankfurt

Simple Image Gallery Extended

Montag, 24 November 2014 00:00

Romantik-Museum in Frankfurt

Städtebaulicher Entwurf des in Frankfurt ansässigen Büros Landes+Partner in Abstimmung mit den Plänen des Architekten Christoph Mäckler haben den Wettbewerb in der zweiten Runde für sich entschieden.Weil die Goethehöfe jetzt von zwei Architekturbüros realisiert werden, muss der Museumsentwurf noch einmal überarbeitet werden, was derzeit geschieht.

Mittwoch, 22 Oktober 2014 00:00

„Farbwand" Klinikum Winnenden

Im neuen Rems-Murr-Klinikum, das in diesem Sommer in Winnenden fertiggestellt wurde, greift der Maler Burghard Müller-Dannhausen das Farbkonzept der Architekten Hascher Jehle auf und lässt es in der Sprache der Kunst wirksam werden. Damit erschließt er das kommunikative Potential der Architektur. Durch die enge Anlehnung an das architektonische Konzept verstärkt er die Building Identity und fördert die Identifizierung der Menschen mit ihrem Klinikum.

 

Das Farbkonzept von Hascher Jehle beruht auf dem Dreiklang Gelb, Grün, Orange. Diese Grundfarben bestimmen die Außenwirkung des Gebäudes. Im Inneren setzt sich das Prinzip der Grundfarben fort, passt sich aber gemildert und aufgehellt den Erfordernissen eines Klinik-Innenraums an. Daraus ergibt sich die Basis für die „Farbwand“, ein Wandbild, das sich über zwei Stockwerke und auf einer Länge von nahezu 180 Metern über die Nordseite der Magistrale erstreckt. Die Farbwand empfängt den Besucher in der Eingangshalle und leitet ihn weiter zu den einzelnen Gebäudeteilen: dem gelben, dem grünen und dem orangefarbenen Pavillon.

 

 

In einem offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb entschied sich die Jury für das Konzept Farbwand und damit eindeutig für das Medium Farbe als gemeinsamen Nenner von Architektur und Kunst. Burghard Müller-Dannhausen hatte aus der Architektur der Magistrale das Motiv des Weges herausgelesen. Der Weg als Prozess, als Heilungs- oder Bewusstseinsprozess, wurde zum Impulsgeber für die Gestaltung eines Farbweges.

 

Die Farbwand besteht aus unzähligen Farbschritten. Der Dreiklang fächert sich auf in dreimal fünfzehn Farbtöne, die die Grundfarben orchestrieren – durch behutsame Differenzierungen, aber auch durch komplementäre Spannungen. Die Farbschritte folgen dem menschlichen Schritt, beantworten aber dessen Regelmäßigkeit durch einen spannungsreichen Rhythmus. So wird die Strecke zum Weg. Auch die horizontalen Zäsuren beziehen sich auf den Menschen, auf das Maß, das er mit seinem Körper beschreibt. Ein konsistentes Flächengefüge organisiert die Farben durch geometrische Begrenzungen. Die klare Geometrie meidet alle organischen Anklänge, denn das Klinikum ist ein hoch sensibler Bezugsrahmen für visuelle Eindrücke. Das Organische ruft hier allzu schnell pathologische Assoziationen wach. Die Geometrie schafft dagegen eine Neutralität, die den belasteten Patienten, Besucher oder Pfleger durchatmen lässt. Sie entfaltet einen Wechsel aus Senkrechten und leichten Schrägen, die der Farbwand Lebendigkeit einhauchen. So erscheint sie wie ein Vorhang in Bewegung, wie Gras oder Schilf im leichten Wind.

 

Die Farbwand setzt Architektur und Malerei in einen Dialog. Dadurch, dass der Maler das Konzept der Architekten aufgreift und verstärkt, gehen der Raum und die Menschen darin eine Beziehung ein. Der Raum verändert durch seine Beschaffenheit das Erlebnis der Menschen. Die Menschen nehmen den Raum an als ihr Klinikum, in dem sie dulden, hoffen oder arbeiten. So verstärkt die Malerei die Building Identity des Klinikums.

 

Burghard Müller-Dannhausen, geboren 1947 in Hildesheim, Schüler von Johannes Schreiter an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt, lebt und arbeitet in Koblenz. Zahlreiche Ausstellungen in Museen und Kunstvereinen. Bisherige Kunst-am-Bau-Projekte u.a.: Luther Lawfirm Köln, Grand Hyatt New York City. Weitere Informationen: www.mueller-dannhausen.de

 

Das Rems-Murr-Klinikum Winnenden ist ein Krankenhaus der Zentralversorgung mit mehr als 600 Betten. Errichtet wurde das Rems-Murr-Klinikum Winnenden in den Jahren 2009 bis 2014. Zusammen mit der Rems-Murr-Klinik Schorndorf stellt das Klinikum die stationäre und ambulante medizinische Versorgung von über 400 000 Menschen der Region sicher. Das Klinikum verfügt über Fachabteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Neurologie, Kardiologie, Geburtshilfe und Gynäkologie, Pädiatrie, Urologie sowie HNO. Weitere Informationen: www.rems-murr-kliniken-neubau.de

 

  • 01-Rems-Murr-Klinikum
  • 02-Rems-Murr-Klinikum
  • 03_rmk_Klinikbau_Fassade
  • 04_rmk_Klinikbau_nachtansicht
  • 05_rmk_Klinikbau_nachtansicht
  • 06-Ausfuehrung-Farbwand
  • 07-Rems-Murr-Klinikum
  • 08-RMK-Farbwand-Erdgeschoss-Eingangshalle
  • 09-RMK-Farbwand-Erdgeschoss-Westteil_Eingangshalle
  • 10-RMK-Farbwand-Erdgeschoss-Eingangshalle
  • 11-RMK-Farbwand-Obergeschoss-Mitte
  • 12-RMK-Farbwand-Obergeschoss-Mitte
  • 13-RMK-Farbwand-Obergeschoss-Mitte
  • 14-Innen
  • 15-Innen
  • 16-Innen
  • 17-Innen
  • 18-Innen
  • 19-RMK-Farbwand-Erdgeschoss-Westausgang
  • 20-RMK-Farbwand-Obergeschoss-Westteil
  • 21-RMK-Farbwand-Erdgeschoss-Ostausgang

Simple Image Gallery Extended

Commissioned by Wallfast, Kjellander + Sjöberg has developed two plus-energy houses with 53 rental units which create a green active urban life with a natural setting by the waterfront towards Norra Djurgården and Husarviken.

40 years and 10 years collection Frieder Burda Museum in Baden-Baden with its own exhibition pays tribute to founder
Montag, 26 Mai 2014 00:00

Kap Europa - DGNB-Zertifizierung

Der neue Umweltstandard wurde auf Initiative der Messe Frankfurt entwickelt. Das Kongresshaus mitten in Frankfurt steht für moderne Kongresskultur. Hier können Veranstaltungen realisiert werden.

 

Samstag, 24 Mai 2014 00:00

Kathedr. der Kultur (BRD 2013) Doku

Verleih NFP       Spieldauer: 156 Min.      Kinostart: 29. Mai 2014

 

Zum Trailer: Kathedralen der Kultur

 

KATHEDRALEN DER KULTUR lässt sechs hervorragende und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen. Das 3D-Filmprojekt erkundet, wie Gebäude unsere Kultur reflektieren. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft.

 

Anfang der 1960er-Jahre standen sich am Potsdamer Platz zwei Bauwerke als konkurrierende Visionen für die Zukunft gegenüber: die Berliner Philharmonie, ein Zeichen der Offenheit und des Aufbruchs und die Berliner Mauer, ein Symbol der Angst und Unterdrückung. Ein halbes Jahrhundert später steht im Herzen von Berlins kulturellem Zentrum, in der einst vom Krieg verwüsteten Stadtlandschaft, nur noch Hans Scharouns legendäre Philharmonie, eine atemberaubende Ikone der Moderne.

 

In Wim Wenders’ Die Berliner Philharmonie ist das Gebäude durch die Augen etlicher seiner Besucher und Mitarbeiter erlebbar, die sämtlich auf ihre Art tief mit ihm verbunden sind. Bei den Orchesterproben im Konzertsaal lauschen, wo Scharoun die Bühne radikal neu erfand, indem er es wagte, sie mitten im Publikum zu platzieren. Der Film erlaubt Blicke und Einblicke in das Innenleben dieses legendären Hauses. Debussys »Jeux« bildet den Soundtrack für die bis heute wegweisende Architektur der Philharmonie.

 

Umkehrung der Perspektive
In KATHEDRALEN DER KULTUR sind die Bauwerke nicht mehr passive Gehäuse für Besichtigungen, Arbeitsplätze, Forschungsarenen oder einfache Unterh- altungsschauplätze. Vielmehr entwickeln die Gebäude ein Eigenleben und übernehmen selbst eine Haup- trolle, um die Zuschauer durch die Räume zu führen. Die Filme vermeiden die Perspektive von Menschen, die sich das Bauwerk ansehen: Es geht umgekehrt um den Blickwinkel des Gebäudes, das die Menschen beobachtet.

Ähnlich wie viele andere Dokumentarfilme kommen in KATHEDRALEN DER KULTUR sowohl fiktive als auch dokumentarische Elemente zum Einsatz. Der Film entwickelt seine emotionale Erzählstruktur aus der Hauptfigur – dem Gebäude, das seine Geschichte aus der eigenen Perspektive darstellt.

 

In jedem Film beantwortet der Filmemacher die Frage: »Wenn Gebäude sprechen könnten, was würden sie uns erzählen?« Aus den Antworten ergibt sich eine Persönlichkeit, und der Dialog entsteht aus der Funk- tion des Gebäudes und des architektonischen Raums. Entsprechend ist die Seele des Bauwerks männlich oder weiblich, jung oder alt, leidenschaftlich oder distanziert, sanft oder mitreißend.

 

Die Berliner Philharmonie
Drehbuch und Regie Wim Wenders, Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel, Kamera Christian Rein Schnitt Toni Froschhammer Voice over Meret Becker, Musik Claude Debussy, Johann Sebastian Bach

 

Interview
Warum haben Sie die Berliner Philharmonie für Ihren Beitrag zu »Kathedralen der Kultur« ausgewählt?
In Berlin hatte ich die Wahl zwischen zwei Gebäuden, die beide Hans Scharoun entworfen hat: die Philharmonie und die Nationalbibliothek, in der ich bereits Teile von Der Himmel über Berlin gedreht hatte. Ich habe mich dann liebend gerne für die Philharmonie entschieden – nicht nur ist das 1963 fertiggestellte Gebäude wunderschön (wir drehten den Film also 50 Jahre nach der Eröffnung), sondern es beruhte auch auf einem bahnbrechenden Konzept: zum allerersten Mal wurde in einem Konzertsaal die Bühne mitten im Publikum platziert. Ein halbes Jahrhundert später wirkt die Philharmonie immer noch wegweisend und außergewöhnlich und ist eine unbestrittene Ikone der Moderne. Aber auch in anderer Hinsicht war der Entwurf visionär, denn er wurde am Potsdamer Platz realisiert, im ehemaligen Zentrum der Stadt, einem nach dem Krieg völlig zerstörten Niemands- land. Während des Baus wurde plötzlich die Berliner Mauer errichtet, und damit war die Philharmonie für die nächsten Jahrzehnte isoliert. Auch das macht sie historisch so interessant.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
3D und Architektur ergänzen sich hervorragend. 3D lässt uns in den Raum eintauchen und als Zuschauer können wir das Gebäude, seine Architektur und die Räumlichkeiten auf eine Art erleben, die mit2D einfach nicht zu erreichen ist. Die Beziehung zwischen dem Medium 3D und dem Gegenstand seiner Betrachtung ist aber fragil. Man kann die 2D- Filmsprache nicht einfach in 3D übersetzen, sondern muss tatsächlich eine neue Sprache entwickeln. Auch die akustische Wahrnehmung verändert sich durch 3D. Lange Zeit war der Kinoklang sehr viel komplexer als das Bild. Durch die Erfindung von Stereo wurde das Klangerlebnis räumlich. Doch erst im 3D-Kino bekommen unsere Augen endlich die Freiheit, an die unsere Ohren schon so lange gewöhnt sind. Der kreative Einsatz von 3D steckt noch in einer sehr frühen Entwicklung, und mit Kathedralen der Kultur wollen wir die kreativen Möglichkeiten dieses neuen Mediums weiter ausloten.

 

  Die Russische Nationalbibliothek
 0804 KDH CoC Glawogger LibraryDrehbuch und Regie Michael Glawogger, Produzenten Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Kamera Wolfgang Thaler, Schnitt Monika Willi, Voice over Gennadi Vengerov, Musik Wolfgang Mitterer, Künstlerische Mitarbeit Viola Stephan

 

Seit ihrer Einweihung im Jahr 1814 hat die von Yegor Sokolov entworfene Russische Nationalbibliothek in St. Petersburg die turbulente Geschichte des Landes miterlebt. Ihre Mauern behüten ein Reich der Gedanken, das mit großer Sorgfalt und Zärtlichkeit von den meist älteren Bibliothekarinnen gepflegt wird. Das Echo ihrer Schritte in den labyrinthartigen Gängen unterstreicht die Stille in den meist leeren Lesesälen. In Michael Glawoggers Die Russische Nationalbibliothek kommt die ehrwürdige Bibliothek durch Auszüge aus einigen ihrer größten Schätze zu Wort. Jenseits ihrer Mauern allerdings pulsiert eine Welt, die mehr und mehr auf die virtuelle Speicherung von Daten und Information vertraut und in der Bibliotheken und Buchläden langsam an Bedeutung verlieren. Der Film setzt der vergänglichen Schönheit der Bücher und ihrer Schutzräume ein Denkmal. 

 

Interview
Warum haben Sie die Russische Nationalbibliothek für Ihren Beitrag zu »Kathedralen der Kultur« ausgewählt?
Als ich die Einladung bekam, einen Film zum Projekt Kathedralen der Kultur beizusteuern, war mein erster Gedanke: Ich will eine Bibliothek filmen. Bibliotheken sind vollgepackt mit allem Möglichen an Ideen und Gedanken; sie sind materialisierte Mannigfaltigkeit, Verkörperung einer Geistesgesamtheit. Bibliotheken sind mehr als bloße Gebäude. Bibliotheken sind selbst wie Bücher mit sehr vielen vollgeschriebenen Seiten. Als wir dann anfingen darüber nachzudenken, welche Bibliothek es denn sein solle, hatten wir bald ein Problem: Jede Bibliothek mit einem gewissen Rang und Klang (Vatikan, Oxford...) wirkte so, als könne man sie nicht angemessen filmen – zu viele Verbote. Also näherten wir uns dem Ganzen von der Größen- frage her. St. Petersburg streitet sich mit Peking darüber, wessen Sammlung die meisten Bände um- fasst, wobei beide wahrscheinlich gar nicht wissen, wie viele es jeweils wirklich sind. Ich hatte dann eine Reise zu diesen beiden sowie noch einigen anderen riesigen Bibliotheken geplant, begann in St. Petersburg, und blies den Rest des Trips gleich ab – diese Bibliothek ist ein offenes Buch, die war perfekt.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Als ich die ersten Muster sah, fiel mir auf, dass es zwei Arten von Bildern gab, die wirklich fabelhaft funk- tionierten: das waren die Entdeckungsreisen durch das Labyrinth sowie die Nahaufnahmen. Wenn man den Büchern mit der 3D-Kamera nahe kommt, dann sieht man selbst die winzigsten Details: den kleinsten Knick, die leichteste Bräunung – das Alter dieser Objekte wird gegenständlich, greifbar - die Bücher werden Lebewesen. Als wir dann diese wunderschöne alte Bibel mit ihren unglaublich ausdrucksstarken Farbdrucken von der Schöpfungsgeschichte filmten, dachte ich plötzlich: 3D darf nicht nur die Räume erforschen, in denen die Bücher stehen – 3D muss in die Bücher selbst hinein und diese erforschen. Und so nahmen wir uns einen dieser Drucke - wie Gott den Menschen erschafft -, verwandelten ihn in ein 3D-Bild und fügten das dann im Film in die Bibel ein. Da hat- ten alle das Gefühl: dafür ist 3D da, nämlich Räume zu erschließen, wenn nicht gar zu schaffen, die es vorher noch nicht gab.

 

Das Halden Gefängnis
 0805 KDH CoC Halden PrisonDrehbuch und Regie Michael Madsen, Produzenten Anne Köhncke, Signe Byrge Sørensen, Kamera Wolfgang Thaler Schnitt Janus Billeskov Jansen Voice over Benedicte C. Westin Musik Karsten Fundal

 

Das norwegische Halden Gefängnis wurde vom dänischen Architekturbüro EMA entworfen und vom Time Magazine als „das humanste Gefängnis der Welt“ bezeichnet. Seit der Eröffnung 2010 sitzen in dem Hochsicherheitsgefäng- nis einige der gefährlichsten norwegischen Kriminellen ein. Doch können gitterlose Fenster und Panoramablicke auf die umgebende Natur knallharten Kriminellen wirklich helfen? Kann ein Gefängnis überhaupt jemals »human« sein? Traditionell werden Gefängnisse als Bestrafungsinstitutionen gestaltet – in ihnen drückt sich das Limit der ge- sellschaftlichen Toleranz aus. Doch Michael Madsen zeigt in Das Halden Gefängnis wie diese Anstalt diesen Trend umkehrt und »normales Leben« imitiert. Seine frei schwebende Kamera bildet einen Gegenpol zur Haftsituation der Insassen – so zeigt Madsen die dünne Trennlinie zwischen dem humanistischen Konzept der Rehabilitierung und dem Bedürfnis nach Rache und Bestrafung innerhalb der Gesellschaft.

 

Interview
Warum haben Sie das Gefängnis Halden als »Kathedrale der Kultur« porträtiert?
In einem Gefängnis zeigt sich, wie die Gesellschaft die eigene Bevölkerung mit dem extremen Mittel der erzwungenen Ausgrenzung bestraft. Das Gefängnis Halden entstand 2010 in Norwegen, und interessant daran ist, dass das gesamte Design von dem Gedanken der Rehabilitation ausgeht: die Kriminel- len, die hier inhaftiert sind, sollen bessere Menschen sein, wenn sie entlassen werden. In diesem speziel- len Gefängnis, das vom Time Magazine als »das humanste Gefängnis der Welt« bezeichnet wurde, wird dieses Ideal bis an seine Grenzen ausgereizt. Dieses Gesamtkunstwerk der Resozialisierung ist ein Beispiel dafür, wie dieser Staat sich ausdrücken möchte. Vor 100 Jahren waren Haftanstalten in erster Linie Demonstration der Macht, der Autorität. Das Halden Gefängnis ist das Gegenteil davon. Was nicht heißen soll, dass hier keine Macht ausgeübt wird. Was sagt aber eine solche Darstellung der Macht und der Autorität über das Selbstverständnis einer Gesellschaft aus?

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Ich habe bereits einen Film in 3D gedreht (The Average of the Average), in dem ich auch historische 3D-Bilder (1880er – 1910er Jahre) verwendet habe. Mich in- teressiert die seltsame körperlich-visuelle Präsenz von 3D wirklich sehr. Beim Halden Gefängnis bietet sich 3D besonders an: Architektur ist hier räumlich gewordene Psychologie. Das Ideal der Architektur besteht eigentlich darin, die Grenzen zwischen dem Drinnen und dem Draußen aufzuheben – letztlich vielleicht auch zwischen Kultur und Natur. Doch ein Gefängnis ist genau das Gegenteil. Der Film ermögli- cht den Zuschauern, einen Raum zu betreten, den die Gesellschaft abgegrenzt und verschlossen hat – im Gegensatz zu ihren anderen architektonischen Aus- drucksformen, deren gemeinsamer Nenner ja meist darin besteht, dass sie der Öffentlichkeit dienen. Ich hoffe das 3D die Zuschauer in das Reich modernster Rehabilitationstechnologie versetzt. Mit diesem Film habe ich versucht das Unsichtbare zu zeigen – was mich als Filmemacher besonders herausfordert – und damit die Frage nach dem Sichtbaren in einer Gesellschaft zu stellen. 

 

  Das Salk Institut
 0806 KDH CoC Redford Institute 01Regie Robert Redford, Produzenten Laura Michalchyshyn, Sidney Beaumont Executive Producers Robert Redford, Jon Kamen, Justin Wilkes Drehbuch Anthony Lappé, Kamera Ed Lachmann, Schnitt Jim Helton, Voice over Jonas Salk, Louis Kahn, Clodagh O’Shea, Thomas, D. Albright, Greg Lemke, Jessie Vermillo, Musik Moby

 

1959 bat der berühmte Virologe Jonas Salk den Architekten Louis Kahn, seinen Traum von einer neuen Art Forschungsinstitut zu entwerfen – er wünschte sich einen Ort, wie er sagte, an dem sich Picasso zu Hause fühlen würde. Salk stellte sich ein „Kloster“ an der kalifornischen Küste vor, wo die Wissenschaftler im Einklang mit der Natur und weit abseits der Ablenkungen durch die moderne Welt arbeiten konnten. So ergab sich die einzigartige Zusammenarbeit zweier Männer, die zu den außergewöhnlichsten Köpfen des 20. Jahrhunderts zählen. Robert Redfords Das Salk Institut offenbart Kahns außergewöhnlichen Entwurf als modernes Meisterwerk, als Hommage an den rechten Winkel. Der Film ist eine Reflexion über die existenzielle Qualität eines Ortes. Kann die Seele eines Bauwerkes die Menschen, die in ihm arbeiten so beeinflussen, dass sie Außergewöhnliches vollbringen? Untermalt von Mobys Musik porträtiert der Film auf meditative Weise einen monumentalen Ort und zwei Denker, deren Überzeugung es war, dass Gestaltung den humanistischen Idealen dienen kann.

 

Interview
Warum haben Sie das Salk Institut als »Kathedrale der Kultur« porträtiert?
Für mich kamen eine Reihe Bauwerke in Frage, aber das Salk Institut in La Jolla beeindruckt mich besonders. Ich hatte mich schon früher mit dem Bauwerk beschäftigt, weil ich in Los Angeles gar nicht weit davon aufgewachsen bin – ich habe miterlebt, wie die Polio-Epidemie damals bedrohliche Aus- wirkungen annahm. Als Elfjähriger war ich selbst davon betroffen, aber ich war kein schwerer Fall. Als Jonas Salk dann den Polio-Impfstoff entwickelt hat war das eine bahnbrechende Nachricht. Das Gebäude ist sehr euklidisch, sehr geometrisch, es hat spitze Winkel, die sehr kraftvoll, sehr dynamisch wirken. Besonders beeindruckend ist die Öffnung zwischen den beiden Flügeln, denn sie führt in die Unendli- chkeit des Meeres und des Raumes. Also wandte ich- mich an den kreativen und experimentierfreudigen Kameramann Ed Lachman und fragte ihn: Können wir das Gebäude mit all seinen Winkeln filmisch einfan- gen und würdigen?

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Ich erlebe 3D mit gemischten Gefühlen. Als ich 14 oder 15 war, überschlug sich Hollywood förmlich wegen des ersten 3D-Films Bwana Devil. Darin geht es um Afrika, um Eingeborene mit Speeren und so weiter. Also wollten mein Bruder und ich heimlich ins Kino gehen. Wir liehen uns Smokings, versteckten uns in der Herrentoilette bis der Film angefangen hatte und schlichen dann in den Saal, um den Film zu sehen. Der Film war furchtbar – wir haben es beide nicht ausgehalten. Aber wir warteten ja auf den Augenblick, in dem ein Speer direkt in die Kamera geschleudert wird. Natürlich zuckten alle Zuschauer zurück – und das war es auch schon. Das war mein Erlebnis mit 3D. Hier wollte ich einen Film machen, nicht in erster Linie einen Dokumentarfilm. Mein Ansatz und meine Erwartung an 3D war, dass es mir helfen würde die außergewöhnliche Architektur, die spitzen Winkel, intensiv erlebbar zu machen. Das war eine Herausforderung und ich liebe Herausforderungen.

 

Das Oslo Opernhaus
 0807 KDH CoC Olin OperaRegie Margreth Olin, Drehbuch Margreth Olin, Bjørn Olaf Johannessen, Produzentin Maria Ekerhovd Kamera Øystein Mamen Schnitt Michal Leszczylowksi Voice over Margreth Olin, Musik Christoph Willibald Gluck, Igor Strawinsky, Olga Wojciechowska

 

2008 etablierte sich ein elegantes neues Bauwerk in dem von Problemen belasteten Hafen im Zentrum von Oslo. Das vom Architekturbüro Snøhetta gestaltete Opernhaus erwächst aus dem Fjord und beherbergt die Norwegis- che Oper und das Ballett. Sein scheinbar endloses, schneeweißen Marmordach und das elegante Interieur ziehen gleichermaßen Besucher an. Die Architektur lässt hier die üblicherweise strikte Trennung zwischen innen und außen verschwimmen – und bietet so eine einzigartige Mischung aus Hochkultur und Naherholung.

 

Margareth Olins Das Oslo Opernhaus dokumentiert die zahllosen Menschen, die das schneeweiße Dach täglich überqueren, und Hunderte von Mitarbeitern und Performern des Hauses, die das Leben „dort oben“ auf die Bühne übertragen. Olin zeigt mit ihrem Film, wie sehr dieses Gebäude eine Symbiose von Kunst und Leben darstellt.

 

Interview
Warum haben Sie das Oslo Opernhaus als „Kathedrale der Kultur“ ausgewählt?
In der Stadt steht ein neues Gebäude, das in aller Munde ist. Wer Oslo besucht, muss es sich einfach ansehen, es betreten, über das Dach gehen, darum herumgehen, das Innere erkunden. Ankunft und Abreise. Dies ist das Viertel der Träume. Exit Oslo. All jene auf der Flucht, die Obdachlosen, Prostitui- erten und Drogenabhängigen, die in diesem Viertel wohnten – sie sind verschwunden. Oslos dunkles Herz ist verschwunden und wurde durch diese weiße Kathedrale ersetzt. Deshalb wollte ich in meinem Film auch den Tod ansprechen und das, was danach kommt. Die Snøhetta-Architekten wollen mit diesem Gebäude die Werte der norwegischen Sozialdemokra- tie ausdrücken. Und einer dieser Werte ist die Gleich- heit. Die Einzigartigkeit dieses Opernhauses sehe ich darin, dass das Draußen und das Drinnen gleich wichtig sind – beides kann man unabhängig vo- neinander erfahren. Das Bauwerk ist nicht nur dazu da, dass die Menschen dort Kunst erleben oder den Ausblick auf den Fjord und die Stadt genießen – das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
3D hat für mich einen emotionalen Anteil. Ich wollte mich auf die Menschen konzentrieren, auf ihre Gesichter und Körper, auf ihren Blick in die Kamera, auf ihre Beziehung zum Gebäude – und nicht auf das Gebäude an sich. Bei den Dreharbeiten haben mich die Aufnahmen des Balletts »Cygne« sehr berührt, in denen auf der Bühne der Schwan stirbt. Ich spürte wirklich, dass wir der Tänzerin auf eine Weise nahe kommen, die für mich ein völlig neues Erlebnis darstellt. Möglich wurde das durch 3D. Auch meinen nächsten Dokumentarfilm möchte ich in 3D drehen. Ich will in dieser Richtung weiterarbeiten und dieses neue Ausdrucksmittel erforschen. 3D hat mir neue Werkzeuge an die Hand gegeben, um auszudrücken, was ich sehe. Es ist magisch.

 

  Das Centre Pompidou
 0808 KDH CoC Ainouz Centre PompidouDrehbuch und Regie Karim Aïnouz, Produzentin Charlotte Uzu, Kamera Ali Olcay Gözkaya, Schnitt Toni Froschhammer, Voice over Deyan Sudjic Musik Al Laufeld

 

Das Centre Pompidou wurde 1977 von Renzo Piano und Richard Rogers gebaut und stellt ein demokratisches Versprechen als eine verspielte Utopie dar, die einer großen Bandbreite von Besuchern ein ebenso breites Kulturangebot bietet. Das Centre Pompidou erinnert an einen geschäftigen Flughafen, der von der Energie erwartungs- voller Reisender aufgeladen ist. Ähnlich begeistert strömen hier die Besucher durch die Kunstgalerien, Archive und Bibliotheken, Veranstaltungsräume und Kinos, ins Restaurant und auf die Aussichtsplattform.

 

Karim Ainouz‘ Das Centre Pompidou zeigt einen Tag im Leben dieses Pariser Wahrzeichens, gleitet durch die futuristischen, gläsernen Rolltreppenröhren, hält inne beim dramatischen Blick über Paris und in den reichen Sammlun- gen moderner Kunst und führt uns in die verborgenen Räume. Das Centre Pompidou ist wie ein Riesenmagnet im Zentrum der Stadt und der Film fängt die magische Anziehungskraft ein, die das Gebäude auf Einheimische und Fremde, Routiniers und Erstlinge ausübt.

 

Interview
Warum haben Sie das Centre Pompidou als „Kathedrale der Kultur“ ausgewählt?
Ich wollte meinen Film über ein Gebäude machen, zu dem ich eine persönliche Beziehung habe, und als ich mich schließlich für das Centre Pompidou entschied, lag das eigentlich auf der Hand. Als ich Mitte der 1980er-Jahre nach Paris zog, als 17-jähriger, spielten das Gebäude und der Platz davor eine große Rolle für mich, den Ort empfand ich immer als einladend und offen. Die große Eingangshalle erinnert mich immer wieder an den Ankunfts und Abflugbereich eines außergewöhnlichen Flughafens – von hier aus kön- nen wir Reisen in die vielfältige und komplexe Welt unserer heutigen Kultur unternehmen. Von hier aus bekommen wir Zugang zu den Kunstgalerien, den Kinos und den Veranstaltungssälen des Centre. Ich empfinde das Centre als Startplattform für diese Re- isen, als Hort moderner, zeitgenössischer Kunst und als Ort kultureller Experimente. Ich wollte das Centre wie eine Person in einem Film zeigen, in all seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit.

 

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?
Einer der interessantesten Aspekte an 3D ist die Illusion, die es uns bietet, tatsächlich an einem Ort zu sein. Die Wahrnehmung etwas zu sehen, verwandelt sich also in die Illusion, es tatsächlich zu erleben. Vor Beginn dieses Projektes konnte ich mir das noch nicht vorstellen. Mich interessierte ein Gebäude, das in 3D sehr fotogen wirken würde und das Centre Pompidou hat etwas, das sehr gut zu diesem Medium passt: seine Transparenz, seine ausladenden und far- benfrohen Ausmaße, seine exponierte Struktur. Ich möchte, dass der Film das Gefühl vermittelt, durch den Körper des Centre zu schweben, dass er Innen und Außen verbindet. Ich möchte den Kontrast und die Reibungen zeigen, die sich durch die Begegnung der Stadt mit der industriell anmutenden Architektur des Gebäudes ergeben – diese Möglichkeit eröffnet sich mir durch 3D. Außerdem kann 3D dem Inhalt des Films eine emotionale Dimension geben. Wenn man das kreative Potenzial von 3D ausschöpft, ergibt sich das Gefühl, das Bild fast berühren zu können. Das Bilderlebnis gewinnt buchstäblich an Tiefe. Ich erlebe 3D als eine besondere Farbe auf meiner Palette.

 


DAUER 156 MIN.

FORMAT 2D U ND 3D DCP

Als Kinofassung wird »Kathedralen der Kultur« in zwei Versionen gezeigt:

VERSION A 1 X 6 EPISODEN (156 MINUTEN MIT PAUSE)
1. W I M W E N D ERS / M IC HAEL GL AWO GG ER / M IC HAEL M A D SEN / RO B ER T R E DF OR D / M ARG RETH O LIN / K ARIM A IN OUZ

VERSION B 2 X 3 EPISODEN (2 X 78 MINUTEN)
1. WIMWENDERS / MICHAEL GLAWOGGER / M IC HAEL M A D SEN
2. ROBERT REDFORD / MARG RETHOLIN / KARIMA INOUZ

 

 

Eine Produktion von Neue Road Movies (Berlin)
Regisseure sind Wim Wenders, Michael Glawogger, Michael Madsen, Robert Redford, Margreth Olin, Karim Ainouz
Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel
Executive Producer Wim Wenders koproduziert von Anne Köhncke, Signe Byrge Sørensen, Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Maria Ekerhovd, Charlotte Uzu, Laura Michalchyshyn,
Sidney Beaumont, Nobuya Wazaki, Kayo Washio Stereographie Joséphine Derobe
in Koproduktion mit Final Cut for Real (Kopenhagen), Lotus Film (Wien), Mer Film (Oslo), Les Films d’Ici 2 (Paris), Sundance Productions/RadicalMedia (New York), WOWOW (Tokyo),
Rundfunk Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Arte, ORF
Film/Fernsehabkommen mit der Unterstützung von Medienboard Berlin-Brandenburg, Film- und Medienstiftung NRW, Danish Film Institute, Österreichisches Filminstitut, Norwegian Film Institute, Nordisk Film & T V Fond, Filmstandort Austria, Aide aux Nouvelles Technologies du CNC, Fritt Ord, Dreyers Fond, MEDIA Programme of the European Union
Weltvertrieb Cinephil Deutschland NFP marketing & distribution*

 

http://vg02.met.vgwort.de/na/8b8ffab441c44081be6ddadb0724a84a

Donnerstag, 01 Mai 2014 00:00

Upp i vind

Die schwedische Architektin Leonie Geisendorf wurde dieses Jahr 100 Jahre alt. Sie ist damit eine der ältesten ihrer Berufsgattung in der Welt und Vorbild für mehrere Generationen nicht nur schwedischer Architekten. Als Haupterbin LeCorbusiers in Schweden, übernimmt sie eine herausragende Rolle darüber hinaus auch als Lehrerin und einflussreiche Stimme in Debatte und Stadtplanung. Die Ausstellung 'Upp i vind' im Architektur- und Designzentrum auf Skeppsholmen bei Stockholm 'Leonie Geisendorf Architektur' stellt ihre wichtigsten Bauwerke vor.

Sie nennt sich kompromisslos. Aber es braucht schon einiges an Mut, Bewusstsein und die Kraft, eine Idee vom Konzept bis zu seiner Realisierung umzusetzen. Ihre Bauten - seien es mehrstöckige Gebäude oder Villen - sind durch eine besondere Liebe zum Detail geprägt. Starke Dreidimensionalität und eine besondere Wertschätzung für das Leben in den einzelnen Räumen werden bei ihr gezeigt. Die ganze Zeit über behält sie dabei den Menschen im Fokus oder wie sie sagt: "Ein Haus mit Menschen, das ist immer schön". Aus ihrer Produktion stammen einige der schönsten Beispiele schwedischer Nachkriegsarchitektur.

Leonie Geisendorf Arkitekten 04Interpretation Wohnzimmer
Die neu entwickelte Ausstellung versteht sich als Interpretation aus Leonie Geisendorfs Wohnzimmer. Zeigt eine Auswahl ihrer Projekte und Bauten mit dem Schwerpunkt auf die Umgebung um Stockholm.

Shows mit einer renommierten Berufsschule, die St.Görans-Gymnasium in Kungsholmen von 1961. Vielleicht das offensichtlichste Erbe aus Le Corbusier utopischer Moderne auf Schweden übertragen. Es gibt auch den beliebten Terrassenbereich entlang des Riksrådsvägen Bagarmossen von 1956 und zwei Villen in Djursholmsvägen. Alles drei sind Beispiele einer Architektur, welche die Zeit reflektieren, in der sie gebaut wurden. Die aber sehr lebendig sind und seit mehreren Generationen bewohnt und auf's Neue weiterentwickelt genutzt werden.

Leonie Geisendorf Arkitekten 02Studienbesuche zu den Gebäuden
In Verbindung mit der Ausstellung werden Exkursionen und Seminare zu aktuellen Themen auf Grundlage ihrer Projekte durchgeführt. Nachdrucke ihrer Artikel und anderes Material über Leonie Geisendorfs Architektur wurde in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift 'Arkitektur' veröffentlicht. Diese dienen als Verzeichnisliste durch die Ausstellung.

Kurator/Projekt: Testbedstudio Architekten, Tove Dumon - Wallsten.
Experte: Charlie Gullström .
Ausstellungsarchitektur: Testbedstudio Architekten.

 

 

 

 

Leonie Geisendorf Arkitekten 05

 St. Görans Gymn., Kungsholmen, 1961

 

Arkitektur- och designcentrum, Skeppsholmen bei Stockholm

bis 31. August 2014

 

 

Öffnungszeiten:

 

Ausstellung und Buchhandlung:

Di 10-20
Mi-So 10-18


Bibliothek:
Di-Do 13-17
Fr 13-16


Forschungsbüro:
Di-Do 13-17


Fr geschlossen

 

 

www.arkdes.se

 
 

http://vg02.met.vgwort.de/na/1f9ba08648004aa2b095b2f8402f431e

"Water Urbanism East " in the publishing of Park Books is a modern and very interesting non-fiction book on the subject of infrastructure in the context of urbanism and water landscape . The book is written in English and divided into several chapters . As a preliminary general questions are addressed on the subject , such as "The Hydraulic Civilizations" . The critical analysis of the range of topics is at the global level in the foreground. This is therefore , on the factual mention addition, even a science book that wants to approach things with scientific precision . The infrastructure of large coastal cities , especially in the Asian region are presented in the book in detail. Straight out of China, the nation of the 21st century , where giant cities are expanding on , there are interesting insights. Even before the water make these cities no support. As elsewhere in the world, larger cities . The population is increasing. The conquest of the coastal areas is a goal of reclamation and urbanization since time immemorial . "China's Water Crisis" critically underlaid with associated maps , photographs, and design schemes , the planning and execution of the overall project planning . Both historical maps and in the form of studies are presented scientific theses . The aim is to improve the living conditions humans, animals and plants , which will serve at the same time preserving a balanced coastal landscapes and their environment. Maybe that's the time a trial that also in China ecological- economic thinking begins to take root. Other Asian regions such as Hanoi , Bangkok , Mumbai and the mangroves in Vietnam's Ca Mau are found in the belt of Park Books, form the predominant part in the work of major regions of Asia. Much remains to be done. Offer a view of existing projects and monitor the implementation of master plans , which wants the present volume with a scientific background.

 

Water Urbanisms East - Emerging Practices and Old Traditions (2013 ) by Bruno de Meulder and Kelly Shannon at Park Books in Zurich

 

  • UFO_Water_p114_Water_Management_Apparatus
  • UFO_Water_p124_Distorted_Water_Regimes
  • UFO_Water_p136_Petro_Vietnam_Industrial_Park_mural
  • UFO_Water_p156_Choreographed_Flooding
  • UFO_Water_p200_Subak_Rice_Growing_Calendar
  • UFO_Water_p228_Banani_Lake_waterfront
  • UFO_Water_p229_Banani_Lake_public_space
  • UFO_Water_p235_coastal_wetlands
  • UFO_Water_p41_Qiaoyuan_Wetland_Park_China
  • UFO_Water_p86_River_Interventions_Indonesia

Simple Image Gallery Extended

 

Headings

 

Contemporary positions

  •  

  • China 's Water Crisis

  • Bangkok 's Distributary Waterscape Urbanism

  • Post 311: Sendai OASIS

  • River and Road Warp and Woof as

  • Being in Deep Water urabn

  • Hanoi : The ' City of Lakes and Rivers '

  • Mangroving Ma Cau , Vietnam

  • Revising the Master Plan Cantho , Vietnam

 

Practices Revisited

  •  

  • Persian qanats

  • A Modern Times version of the Hydraulic Civilization

  • Batavia, Simon Stevin in the Tropics

  • Water Urbanism as a Way of Life

  • Raising the Dykes and Taming the Swamp

    Exploration and Speculations
     

  • Easy Like Water , Ecological shoring in Bangladesh

  • Recaliming Waterscapes For The Yanshuei Canal , Tainan

  • Touching The Ground Lightly , Yen So , Hanoi

  • Low- country retention and Cleaning Sequences . Expanding Hanoi

  • Avoid Framing : Day River , Hanoi

  • Canalizing Urban Developement in Orchard at Phong Dien , Cantho

  • Retention Basin as Impetus of Urbanism : O Mon, Can Tho

  • Reconfigured Emerging Urbanity : Hung Pu, Cantho
     

 

Water Urbanisms East ( English)
Emerging Practices and Old Traditions
by Bruno de Meulder and Kelly Shannon
paperback, 256 pages
Park Books, Zurich , 1st Edition, December 2013
Size: 22.4 x 22.4 x 2.3 cm

ISBN: 978-3906027258

 

 

Seite 42 von 47