Sagrada Antoni Gaudí

Arsenal Filmverleih      Spieldauer: 93. Min.       Kinostart: 20. Dez. 2012

 

Ein Film von Stefan Haupt

 

Die «Sagrada Família» in Barcelona ist ein einzigartiges, faszinierendes Bauprojekt mit einem genialen, einst umstrittenen Vater – Antoni Gaudí – einer riesigen Familie von Mitwirkenden, einer Geschichte voller Höhenflüge und Abgründe und einer Unzahl von aufgeworfenen Fragen. Die Biographie dieses Bauwerkes – seit 1882 im Bau und heute gut zur Hälfte fertig gestellt, bildet die Kathedrale den Ausgangspunkt für Stefan Haupts Film SAGRADA – el misteri de la creació. Der Bau der Sagrada Família ist alles andere als abgeschlossen. Das Bauwerk entsteht und wächst, heute noch, und dies bereits seit über 125 Jahren. Wer war der Mann, der diese Kathedrale entworfen hat? Was trieb ihn dazu an? Wer waren seine Nachfolger? Wer sind die Menschen – Handwerker, Arbeiter, Künstler, Architekten – die heute an der Sagrada Família weiter arbeiten und sie vollenden wollen? Was treibt sie dazu an?Anhand dieser Menschen, die heute die «Kathedrale» bauen – vielleicht die letzte dieser Art – geht es darum, den Motiven nachzugehen, die uns Menschen zum Entwerfen und Errichten solcher Bauwerke bewegt haben. Es geht um ihr Wissen und ihre Erfahrung, um die Symbolik und die kulturellen Wurzeln, die darin verborgen sind, und um die kreative Schöpfungskraft, die hier ihren Ausdruck sucht und findet. Mitarbeiter aus den verschiedensten Bereichen geben Einblick in ihre Arbeit und erzählen aus ihrem Wissens- und Erfahrungsschatz:

 

Auf DVD 

Sagrada - el misteri de la creació

 

  Originaltitel     Regie     Darsteller     Sprachen     Untertitel     Länge     Bildformat                
  Sagrada - el misteri de la creació     Stefan Haupt     Jordi Bonet, Etsuro Sotoo     OV (Katalanisch, Spanisch, Englisch, Französisch, Deutsch) mit deutschem Kommentar     Deutsch, Englisch, Französisch     90 min.     16:9                 
                                                       
  Extras     Soundformat     Genre                                        
  49 Min.: Interviews, Trailer      2.0/ 5.1     Dokumentarfilm                                        

 

 

DVD bestellen: Xenia Film    Artikel-Nr.: 7611372651061 

 

 

Anmerkungen: 

 

Biographien – in welcher Form auch immer – interessieren und faszinieren mich. Sie konfrontieren mit der eigenen Geschichte. Wo kommt jemand her, wo steht er jetzt, wohin wird er gehen? Hätte das Leben auch einen anderen Lauf nehmen können? Erschaffen wir unsere Biographie selber, oder nimmt sie ihren eigenen, angelegten Verlauf? – Urfragen nach dem Leben und seinem Sinn. Genauso wie die Menschen haben auch Bauten und künstlerische Werke ihre Biographie und ihre Entstehungsgeschichte: Sie haben eine Herkunft, haben «Eltern», einen Moment der Zeugung, eine Geburt und ein Leben bis hin zur Vollendung – oder zur Zerstörung, zum Tod, und einem möglichen Weiterleben in veränderter Form. Auch diese Biographien faszinieren und berühren. Im Zentrum des vorliegenden Filmvorhabens steht die Biographie der «Sagrada Família», – die Biographie eines religiösen Bauwerks, das in der heutigen Zeit fast schon anachronistisch anmutet. Eine Biographie, die noch lange nicht zu Ende geschrieben ist, obwohl sie jetzt schon Bände füllt. Ich möchte diese Biographie «von unten und von innen her» erzählen, ausgehend von ihren Wurzeln, über den Alltag der Handwerker, Bildhauer, Architekten bis hin zu den aktuellen Fragen und Problemstellungen der Gegenwart. Langsam soll sich so auch die äußere Entstehungsgeschichte zusammensetzen – von den allerersten Skizzen über die historischen Bauetappen und den heutigen Stand der Arbeiten hinaus bis hin zur Vision einer dereinst vollendeten Sagrada Família.

 

 

DIE SAGRADA FAMILIA IN BARCELONA

 

Barcelona gilt seit jeher als Schmelztiegel der Kulturen und Religionen, ein Ort der Durchmischung und Integration, mit Wurzeln bis tief hinein in die Geschichte des Abendlandes. Hier leben und haben gelebt: Iberer, Römer, Katholiken, Katharer, Muslime, Juden ...

 

Der heilige Gral, wie er in Wolfram von Eschenbachs Gralsroman beschrieben ist, soll gewissen Legenden zufolge in den Bergen von Montserrat (Montsalvat) zu finden sein. Heute hat Katalonien, mit seinem urbanen Zentrum Barcelona, innerhalb von Spanien einen Autonomiestatus und das Selbstverständnis als «historische autonome Gemeinschaft» ist von enormer Bedeutung für seine Bewohner. Ein Ort also, wo die abendländische Geschichte tiefe Wurzeln geschlagen, sich aber auch immer wieder angepasst, transformiert und erneuert hat. Hier wurde am 19. März 1882, am Namenstag des Heiligen Joseph, der Grundstein gelegt für den «Temple Expiatori de la Sagrada Família».

 

Der zuständige Diözesenarchitekt leitete die Bauarbeiten bis zur Errichtung der Kryptenkapitelle, doch schon bald kam es zu Streitigkeiten mit dem Bauverantwortlichen, und der Architekt gab das Projekt nach einem Jahr bereits wieder ab. Am 3. November 1883 wurde überraschend ein junger Architekt zum neuen Bauleiter ernannt: Antoni Gaudí. In den ersten Jahren kam die Arbeit gut voran, doch in den Folgejahren und speziell während des ersten Weltkrieges kam es wegen Geldmangels immer wieder zu Verzögerungen, hie und da gar zu einem Baustopp. Gaudí hatte von Anfang an einen Grundriss in Form eines lateinischen Kreuzes vorgeschlagen. Seiner Vorliebe für Symbolik folgend, legte er großen Wert auf bauliche und dekorative Elemente, die der Kirche Symbolgehalt verleihen sollten. Bei der Geburtsfassade etwa überziehen unzählige Skulpturen und Schmuckelemente die gesamte Fläche. Zwischen religiösen Motiven sieht man auch Pflanzen, Tiere, abstrakte Formen sowie zeitgenössische Skulpturen, – etwa einen Anarchisten mit einer Bombe in der Hand. Als Antoni Gaudí im Jahr 1926 starb, wurde die Bauleitung seinem Schüler un langjährigen Assistenten Domènech Sugranyes übertragen und von diesem zehn Jahre lang weitergeführt – bis Anarchisten 1936, nach Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs, die Werkstatt des verstorbenen Gaudí zerstörten. Originalentwürfe und Bauzeichnungen gingen in Flammen auf, Gipsmodelle zerbarsten in kleinste Teile. Tief verzweifelt legte Sugranyes sein Amt nieder und verstarb kurze Zeit später – aus Gram, wie seine hochbetagten Kinder Conxita und Ramon Sugranyes erzählen. Die Bauarbeiten an der Sagrada Família wurden vollständig eingestellt. Erst 1954 machte man sich daran, die Arbeit wieder aufzunehmen. Und 1976, ein Jahr nach General Francos Tod, konnten die vier neuen Türme der Passionsfassade eingeweiht werden. Heute wird an allen Ecken und Enden mit einem nie dagewesenen Tempo gearbeitet und weiterentwickelt. Der Innenraum der Kirche, der weitgehend fertig ist, wurde am 7. November 2010 von Papst Benedikt XVI geweiht. Zusammen mit der immer noch wachsenden, wuchernden Außenbaustelle zieht die Sagrada Família mittlerweile jährlich gegen drei Millionen Besucher aus aller Welt an. Denn der geheimnisvolle Prozess des Entstehens und Erschaffens scheint zum Greifen nahe, ist physisch spürbar. Er führt, im Film, von der Krypta über die Geburts- und die Passionsfassade bis hin zur unvollendeten Glorienfassade: einer immens großen, weißen Wand, leer und nackt, offen für Projektionen aller Art. Und er führt weiter in die Höhe, zu der Baustelle in schwindelerregender Höhe, wo fünf Baukräne auf dem Kirchenschiff stehen, um weitere 6 der insgesamt 18 Türme in Angriff nehmen zu können. Einer von ihnen, der Christusturm, soll sich dereinst 170 Meter in die Höhe erheben und zum höchsten Kirchturm der Welt werden. Schätzungen der Bauleitung zufolge soll dies bis 2026 der Fall sein, zur Feier des hundertsten Todestages von Antoni Gaudí.

 

 

STEFAN HAUPT Biografie

 

1961 geboren in Zürich

1978-79 Matura Typus B, Klavier-, Oboen- und Gesangsunterricht, Chorleiter

1985-88 Schauspiel Akademie Zürich (Diplom als Theaterpädagoge)

 seit 1989 freischaffender Filmemacher und Regisseur

 seit 2004 Gründung der Fontana Film GmbH

2008 - 10 Präsident Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz (ARF/FDS)

Verheiratet, wohnt mit seiner Familie in Zürich

 

 

 

STAB

 

Buch und Regie Stefan Haupt 

Kamera Patrick Lindenmaier

Ton Francesc Canals

Schnitt Christof Schertenleib

Schnittassistenz Claudia Lorenz

Sprecher Hanspeter Müller-Drossaart

Kommentar Stefan Haupt, Martin Witz

Musik J. P. Goljadkin

Tonschnitt / Mischung Guido Keller

Lichtbestimmung Patrick Lindenmaier

Titel Brigae Haelg

Produktionsleitung Barcelona Marta Castañé

Produktionsassistenz Barcelona Carolina Trujillo

Produktionsassistenz Schweiz Christa Gall

Kamera 2nd Unit Antonio Pérez Molero 

Helipistas Sl Sergi Alarcón

Ton 2nd Unit Gerard Tàrrega

 

 

 

BESETZUNG

 

Jaume Torreguitart Vorarbeiter

Etsuro Sotoo Bildhauer

Jordi Bonet i Armengol Chefarchitekt

Joan Rigol i Roig Alt-Präsident Stiftung Sagrada Família

Joan Bassegoda i Nonell Architekturprofessor Cátedra Gaudí

Raimon Panikkar Professor Religionsphilosophie

Lluís Bonet i Armengol Priester

Conxita und Ramon Sugranyes i de Franch Zeitzeugen

David Mackay Städteplaner und Architekt

Mariona Bonet Architektin

Josep Maria Subirachs Bildhauer

Judit Subirachs-Burgaya Kunsthistorikerin

Jordi Savall i Bernadet Musiker und Dirigent

Josep Tallada Modellbauer

Mark Burry Architekt

Joan Vila-Grau Glasmaler

Luard Bonet Glaser

Ramon Espel i Rosell Bauleiter

Anna Huber Tänzerin

 

 

 

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