WORK HARD – PLAY HARD (BRD 2011)

 

Film Kino Text                 Spieldauer: 90 Minuten                Kinostart: 12. April 2012

 

Der Dokumentarfilm von Carmen Losmann zeigt die schöne neue Arbeitswelt. Eine Dienstleistungsgesellschaft verlangt immer stärker nach Optimierung seiner Mitarbeiter. Das Streben nach Gewinnmaximierung und grenzenlosem Wachstum hat die Ressource Mensch längst entdeckt. Die Grenzen zwischen Arbeit und Lifestyle verschwinden zusehends. Bei der Auswahl und Training der Mitarbeiter von Morgen wird nichts dem Zufall überlassen. Selbstoptimierung steht auf dem Programm. Der Erfolg einer Firma hängt von der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft der Mitarbeiter ab. Der Druck der Globalisierung auf die Unternehmen fordert immer mehr Tugenden bei der Unternehmensführung und von den einzelnen Mitarbeitern, der idealerweise Job und Unternehmenziel zugleich im Sinn haben.

 

 

Der Film liefert eine Momenaufnahme in einem Prozess der andauernden Weiterentwicklung, der auch in der Arbeitswelt stattfindet. Neue Formen der Interaktion wird ebenso von den Unternehmen gefordert wie dies bei der Gewinnung der Arbeitskräfte geschieht. Das schlägt sich nicht nur in neuen Konzepten nieder bei der Aquirierung junger dynamischer Mitarbeiter. Im Film von Carmen Losmann werden Arbeitswelt und Privatleben stets getrennt behandelt. Das ist Konzept und gibt dem Film den Anstrich der unterkühlten Arbeitswelt. Die Symbiose dagegen, wie sie in neuen Formen der Architektur phrophezeit wird, werden im Film nicht oder nur am Rande erwähnt. Einmal kommt das Vitra Design Konzept zur Sprache, eine Verbindung aus Wohnzimmer und Arbeitsplatz.

 

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Fast ironisch tritt eine Mitarbeitergruppe auf, die gerade vom Coach begrüßt wird und wie die Umkehrung aus dessen Weltanschauung erklärt, wie schwer es den Mitarbeitern fällt auf der Arbeit zu erscheinen. Das gleicht einem Ausbruchversuch in dieser Ansammlung aus Interviews, Einblicken, Überblicken und Visionen der Arbeitswelt. Es zeigt wie unvollständig diese Welt ist, wie wenig beseelt von alledem. Erst die Menschen die in ihr zu tun haben, sind aufgefordert etwas zu verändern und etwas aus ihrem Leben zu machen.

 

Die Interviews wurden in verschiedenen Städten geführt. Darunter bei ansässigen Unternehmen in Frankfurt am Main, Stuttgart und Hamburg. Carmen Losmann betritt eine Welt in der eine eigene Sprache gesprochen wird. Wer dazugehören will, passt sich an, gibt sich zu erkennen. Von non-territorialen Office Spaces, multimobilen Knowledge-Workern ist hier die Rede. Der Dokumentarfilm unternimmt eine Reise durch die postindustriellen Werkstätten der Wissens- und Dienstleistungsarbeit, die lange als unsere Arbeitswelten von morgen galten und doch schon längst im Heute angekommen sind. Hier ist die Arbeit frei, es gibt weder Stempeluhren noch Anwesenheitspflicht - und die Ressource Mensch rückt in den Mittelpunkt. Der Film beobachtet eine neue Arbeiterschaft, die sich auch durch eine eigene Sprache zu definieren sucht und in Bewerbungstrainings finden will. Human Resource Management und moderner Büroarchitektur reichen sich die Hand.

 

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AUSZEICHNUNGEN
FIPRESCI Preis DOK Leipzig 2011
Preis der ökumenischen Jury DOK Leipzig 2011
Healthy Workplaces Award DOK Leipzig 2011
Goldener Schlüssel Dokumentarfilmfestival Kassel 2011

 

 

Das Team

Buch und Regie: Carmen Losmann
Kamera: Dirk Lütter, Matthias Schellenberg
Ton: Ulla Kösterke, Andreas Hildebrandt, Frank Bubenzer Schnitt: Henk Drees
Redaktion: Anne Even, ZDF/ARTE

 

In Co-Produktion mit dem ZDF und in Zusammenarbeit mit ARTE. Produktion gefördert von der Filmstiftung NRW.

 

Weltvertrieb: Taskovski Films Ltd.
Verleih Deutschland: Film Kino Text
FESTIVALS
Uraufführung bei DOK Leipzig 2011, Int. Wettbewerb
Doc Edge Festival Neuseeland
Indie Lisboa
Dokumentarfilmwochendende Würzburg
Festival des deutschen Films Ludwigshafen
Jerusalem International Film Festival
Doc Review Warschau
It´s All True Sao Paulo

http://vg02.met.vgwort.de/na/ddc4a180f6b54f31842c0b2e52d6804a

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